Arbeitsfähigkeit ist die wichtigste Ressource eines Unternehmens. Eine erhöhte Arbeitsfähigkeit führt zu erhöhter Produktivität und hat schlussendlich den wohl größten Effekt auf die Umsatzzahlen eines Unternehmens. Die finnischen Arbeitswissenschaftler um Juhani Ilmarinen forschen seit 40 Jahren zu diesem Thema. Die Langzeitdaten haben gezeigt, dass Arbeitsfähigkeit und Alter mit einander korrelieren und dass es sich hierbei um eine Ressource handelt, die selbst im hohen Alter noch jederzeit steigerbar ist. Die Arbeitsfähigkeit ist dann am höchsten, wenn die tatsächliche Arbeitsleistung eines Mitarbeiters mit den Arbeitsanforderungen seiner Tätigkeit weitestgehend übereinstimmen, eine nicht unbedeutende Erkenntnis für den Erfolg einer Maßnahme im betrieblichen Eingliederungsmanagement. Aber auch für die Implementierung eines funktionierenden betrieblichen Gesundheitsmanagements sind die Ergebnisse von Ilmarinen et. al. Grundstock und Pflichtlektüre.

Das Haus der Arbeitsfähigkeit

Das sogenannte Haus der Arbeitsfähigkeit zeigt, welche Faktoren die Arbeitsfähigkeit eines Mitarbeiters am stärksten beeinflussen. Das Modell stützt sich dabei auf die Ergebnisse der finnischen Wissenschaftler, die in einer Langzeitstudie über 28 Jahre mehr als 150 Einflussgrößen in Bezug auf die Arbeitsfähigkeit finnischer Arbeiter untersuchten. Das Fundament bildet dabei die Gesundheit. Sie hat den drittgrößten Einfluss auf die Arbeitsfähigkeit. Ein gesundheitsorientierter Lebensstil erhöht die Arbeitsfähigkeit statistisch um das 1,8 fache. In der zweiten Etage finden wir das Kompetenzen-Stockwerk. Dieser Punkt bezieht sich vor allem auf die sogenannte Handlungsautonomie eines Menschen. Mit zunehmenden Alter wollen Mitarbeiter ihre Erfahrungen und Kompetenzen bestens ins Unternehmen einbringen können, aber auch weitervermitteln. Dieser Faktor hat den 2,4 fachen Einfluss auf die Arbeitsfähigkeit. Unter Allen untersuchten Aspekten hat die Anerkennung und Wertschätzung der Mitarbeiter durch die Unternehmensführung den größten Einfluss. Sie ist doppelt so hoch wie die individuellen Gesundheitsförderung.

Arbeitszufriedenheit als entscheidender Einflussfaktor

Das Thema „Gesund Führen“ nimmt somit einen sehr hohen Stellenwert im betrieblichen Gesundheitsmanagement ein. „Wie du mir so ich dir“, so die altbekannte Redensart, die augenscheinlich erst einmal nicht mit betrieblichen Gesundheitsmanagement in Verbindung gebracht wird. Genau hier liegt der Knackpunkt und dort beginnt die Ab- oder Aufwärtsspirale der Mitarbeiterzufriedenheit. Fühlen sich Mitarbeiter nicht wertgeschätzt, unverstanden, unbeachtet oder herablassend behandelt, sinkt ihre Arbeitszufriedenheit. Eine niedrige Arbeitszufriedenheit erhöht gleichermaßen, egal ob bewusst oder unbewusst die psychische Belastung der Mitarbeiter und erhöht den seelischen Stress. Negative Auswirkungen auf die Mitarbeitergesundheit sind die Folge, die Motivation und körperliche Leistungsfähigkeit sinkt. Kurzum die Arbeitsfähigkeit unzufriedener Mitarbeiter wird sich verschlechtern.

Ein oftmals unbeachteter Nebeneffekt einer solchen Abwärtsspirale – unzufriedene Mitarbeiter kommunizieren ihre Stimmung auch außerhalb eines Unternehmens. Keine guten Voraussetzungen für eine funktionierende PR und sowohl ein Negativfaktor für die Akquise neuer Fachkräfte, als auch für die Kundenbindung eines Unternehmens.

Fazit: Denken Sie in Bezug auf Ihr betriebliches Gesundheitsmangement nicht nur an die individuelle Gesundheitsförderung, sondern schauen Sie über den Tellerrand hinaus und suchen Sie die ständige Kommunikation zu Ihren Mitarbeitern, denn nur so können Probleme aufgedeckt und gelöst werden und nur so erhalten oder verbessern Sie die Arbeitsfähigkeit in Ihrem Unternehmen.

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